Jeder erwachsene Bewohner, jede erwachsene Bewohnerin dieser Stadt hat Erinnerungen an seine beziehungsweise ihre Schulzeit. Für manche sind das eher gute, für manche sind das eher schlechte Erinnerungen. Allen gemeinsam ist, dass es sich dabei um die Vergangenheit handelt. Unsere Gesellschaft verändert sich beständig und macht auch vor der Schule nicht halt. Die Frage danach, wie Schule heute aussehen muss, um unsere Kinder auf eine erfolgreiche Zukunft vorzubereiten, wird an vielen Orten heiss diskutiert, auch in der Schulpflege.

Dabei bewegen wir uns in einem Spannungsfeld aus Bewährtem und Visionen. Der Weg in die zukünftige Schule für die Kinder Opfikons ist eine Entwicklung, die aus vielen kleinen Schritten besteht. Teil dieser Entwicklung ist die Erkenntnis, dass es nicht die eine Schulform gibt, die für alle Kinder passt.

Nebst den Kindern sind aber auch die Eltern ein wichtiger Teil der Schule. Es braucht eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen der Schule und den Eltern, damit die Kinder sich gut entwickeln können. Basis dieses Vertrauens ist, dass Eltern ihre Kinder in der Schule gut aufgehoben wissen. Auch der Alltag von Eltern hat sich zusammen mit der Gesellschaft verändert. Vielfach weicht die Familienkonstellation von der typischen Vater-Mutter-Kind(er)-Konstellation ab. Es gibt Familien mit nur einem Elternteil, Familien, in denen beide Elternteile berufstätig sind, mitunter sogar im Schichtdienst. Daraus ergibt sich der Bedarf einer Betreuung über die Unterrichtsstunden hinaus. Die wenigsten Familien können dabei auf Grosseltern zurückgreifen. Der Bedarf nach Hortbetreuung ist daher in den letzten Jahren immer weiter gestiegen.

Organisatorisch ist die Kombination aus Schule und Hort jedoch oft eine Herausforderung, für Eltern wie Kinder. Die Kinder durchlaufen im Laufe eines Tages viele verschiedene Stationen in jeweils anderen Konstellationen. Morgenhort – Unterricht – Mittagstisch – Nachmittagsbetreuung / Nachmittagsunterricht. Die wechselnden Bezugspersonen und Gruppenzusammensetzungen sind dabei für Eltern und Kinder eine Herausforderung, mitunter sogar eine Überforderung.

Wenn man die Kombination aus Schule und Hort weiterdenkt, landet man beim Konzept der Tagesschule. Einer Institution, die Betreuung und Unterricht verbindet. Für die Kinder bedeutet das eine konstante Gruppe über den Tag hinweg mit wenigeren Bezugspersonen. Eltern haben nur noch eine Ansprechperson und Lehrpersonen können ihre Schützlinge auch über die normale Unterrichtszeit beim Lernen begleiten.

Eltern haben weiterhin die Wahl, wie sie den Alltag ihrer Kinder gestalten möchten, abhängig von der jeweiligen Konstellation und den jeweiligen Bedürfnissen. Die Kinder können nur den Unterricht besuchen, an ausgewählten Tagen zusätzlich im Hort betreut werden oder die Tagesschule besuchen, die beides an einem Ort verbindet.

Eines meiner Ziele als Schulpflegerin war die Einführung der Tagesschule. Es freut mich daher sehr, dass ich an der Einführung der Tagesschule tatkräftig mitwirken kann.